Die Prognose von Anton Gavel, Head Coach der OrangeAcademy, im Vorfeld des zweiten Duells gegen die Basketball Löwen Erfurt in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB trat ein. Das Rückspiel gegen das Team von Trainer Uvis Helmanis entwickelte sich zu einer Partie mit Play-off-Charakter, denn Erfurt hing sich rein, um Wiedergutmachung zu leisten. Am Ende besiegten die jungen Ulmer die Mannschaft aus Thüringen mit 87:75 (37:41). Dadurch sprang nicht nur die OrangeAcademy an die Tabellenspitze der ProB, sondern bleibt auch weiterhin auf dem heimischen Parkett des Main Courts im OrangeCampus unbesiegt. „Wir sind über den Sieg sehr froh. Hut ab, an die Leistung von Erfurt. Gegen ihre individuelle Klasse war heute mehrmals Vorsicht geboten“, sagte Coach Gavel, dessen Schützlinge bereits vor vier Tagen gegen Erfurt einen 72:54-Erfolg eingefahren hatten.
Die erste Halbzeit wies deutliche Parallelen zum Hinspiel auf. In einer intensiven und ausgeglichen Partie, die von etlichen Ballverlusten geprägt war – Ulm mit insgesamt 20 Turnovern und Erfurt mit 18 – konnte sich anfangs keiner der beiden Ligakontrahenten absetzen. Ulm lag nach dem ersten Viertel mit 19:24 zurück, kämpfte sich dann heran, konnte aber nie die Führung übernehmen. Ein ausschlaggebender Faktor dafür war die schwache Freiwurfquote – bis zur Halbzeit nur 9/16 Versuchen, am Ende 20/32 (63%). „Heute war nicht so ein guter Tag von der Freiwurflinie“, so Nat-Sidi Diallo, der insgesamt nur zwei seiner sechs Freiwürfe versenkte und mit seinen Teamkollegen zur Halbzeit mit 37:41 zurücklag. Nach dem Seitenwechsel startete die OrangeAcademy, nach kurzem gegnerischen Lauf, einen klaren 13:2-Run und stellte die Weichen für den Heimerfolg. In einem zerfahrenen Duell nahmen die Hausherren im Schlussviertel schließlich Schwung auf. Zugleich schlug das Momentum auf Seiten der OrangeAcademy, die in den letzten zehn Minuten insgesamt 30 Punkte erzielte. Entscheidend war letztlich die Defensive in der zweiten Halbzeit gegen Erfurt, das sich zuletzt mehrmals in Corona-bedingter Quarantäne befand. „Wir haben mehr gefightet und waren vor allem in der Eins-gegen-Eins-Verteidigung achtsamer“, sagte Diallo, der mit 14 Zählern gemeinsam mit Igor Milicic bester Werfer auf Seiten der jungen Ulmer wurde. Dies bestätigte auch sein Trainer Anton Gavel: „Wir haben viel geswitcht und es Erfurt dadurch schwer gemacht.“ Das Rebound-Duell ging dazu deutlich an die jungen Ulmer, die dadurch „mehrmals einfach Punkte generieren konnten“. Ulm sicherte sich insgesamt 36 Rebounds, Erfurt nur 27. „Wir haben zwar den Ball gut bewegt und 20 Assists verteilt, aber 21 Turnover sind einfach zu viele“, sagte Gavel zähneknirschend: „Auch 75 gegnerische Punkte zuhause sind zu viel.“ Dennoch zeigte sich der Trainer der OrangeAcademy nach dem sechsten Heimsieg in Folge glücklich: „Wir haben heute immer eine passende Antwort parat gehabt, wenn es schlecht lief.“