Schön war es nicht immer, was die 570 Zuschauer am Sonntagabend am Ulmer Kuhberg geboten bekamen – aber dafür umso erfolgreicher. Am drittletzten Spieltag der regulären Saison zementierte die OrangeAcademy mit einer starken Verteidigungsleistung einen 59:55-Sieg gegen die wiha Panthers Schwenningen und hat damit als Tabellensechster im Playoff-Rennen weiterhin alle Karten in der Hand. „Das war ein echter Kampf heute“, resümierte Jansson, der gegen den Tabellenzweiten wieder auf seinen angestammten Kader – ohne David Krämer – zurückgriff. Nach einem 18:6-Blitzstart tat sich das Ulmer Team offensiv über weite Strecken schwer gegen die Gäste aus dem Schwarzwald und geriet zu Beginn der zweiten Hälfte mit 33:39 ins Hintertreffen. Eine Aufholjagd, die Nico Bretzel (17 Punkte) ankurbelte, und ein Schlussviertel, in dem Ulm lediglich 8 Zähler zuließ, drehten den Spieß aber noch um. „Unsere Philosophie lautet ‚defense first’, und es ist schön zu sehen, dass wir auf diese Weise Spiele gewinnen können“, so ein zufriedener Coach Jansson.
„Unsere Philosophie lautet ‚defense first’, und es ist schön zu sehen, dass wir auf diese Weise Spiele gewinnen können.“ - Danny Jansson
Spielverlauf: Der ersten zwei Zähler gehörten zwar den Gästen, die Minuten danach aber Ulm: Der agile Eric Davis lancierte mit zwei Körben einen 18:4-Lauf, den Nico Bretzel fünf Minuten später mit drei Korblegern in Folge vehement abschloss (18:6, 7.). Erst in den Schlussminuten des ersten Viertels gelang es Schwenningen, mehr Zugriff auf das Spiel zu finden und den Rückstand auf acht Zähler zu drücken (21:13). Und diesen Schwung nahm der Favorit mit ins 2. Viertel: Neun schnelle Punkte – davon sieben durch Guard Leon Friederici – brachten Schwenningen auf 25:24 heran (14.). Doch das junge Ulmer Team hielt dem Druck stand: Aus einer turbulenten Phase, in der beide Seiten offensiv wenig zustande brachten, ging die OrangeAcademy mit der 31:28-Halbzeitführung hervor.
Nach dem Seitenwechsel drehte der Tabellenzweite aus dem Schwarzwald dann aber auf: Mit einem 9:0-Lauf übernahm Schwenningen erstmals seit der Anfangsphase wieder die Führung (33:39, 24.). Doch bei Ulm ließen sich vor allem die Nicos nicht kleinkriegen: Erst war es Nico Möbus, der mit einem Dreier den Ausgleich herstellte (41:41, 27.); dann trat Nico Bretzel auf den Plan und hob die Hausherren mit 6 Zählern wieder in den „driver’s seat“ (49:47, 30.). Eine Führung, die im Schlussviertel von umso größerer Bedeutung war, da Punkte nun Mangelware waren: Zwischen der 32. (53:53) und der 38. Minute (56:55) brachten beide Seiten insgesamt nur fünf Punkte aufs Scoreboard. Und die Big Shots gelangen Ulm: Nachdem die Schwaben in der Defensive zwei Turnovers erzwungen hatten, baute Chrissi Philipps mit einem Steal und anschließenden Freiwürfen die Ulmer Führung auf 58:55 aus. Eric Davis setzte mit einem weiteren Freiwurf dann den Schlusspunkt hinter einen hart erkämpften Sieg.
Danny Jansson: „Das war ein wichtiger Sieg und ein echter Kampf. Wir hatten heute einige Probleme im Angriff. Unsere Wurfauswahl hat mir nicht gefallen, und mit einer 11-prozentigen Dreierquote gewinnt man normalerweise selten Spiele. Aber mit unserer Verteidigung – besonders im Schlussviertel – bin ich wirklich zufrieden. Unsere Philosophie lautet ‚defense first’, und es ist schön zu sehen, dass wir auf diese Weise Spiele gewinnen können. Im Angriff war heute Nico Bretzel an vielen entscheidenden Aktionen beteiligt.“