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Mittwoch, 06. Januar 2021

Befreiungsschlag dank Kehrtwende nach der Pause

Nicht nur ein 15:6-Lauf im letzten Viertel, sondern auch eine hervorragende Defensive in Halbzeit zwei verhelfen der OrangeAcademy zum Auswärtserfolg gegen die Basketball Löwen Erfurt in der ProB. Die jungen Ulmer siegen in Thüringen mit 72:54 (31:30).

Bereits in der letzten Partie gegen Coburg (65:76), als das Pflichtspiel bereits entschieden war, legten die Akteure der OrangeAcademy eine beachtliche Verteidigungsleistung aufs Parkett. In Oberfranken ließ das Team von Head Coach Anton Gavel im Schlussviertel nur fünf Zähler zu. An diese Vorstellung knüpften die jungen Ulmer auch im zweiten Durchgang des Auswärtsduells bei den Basketball Löwen Erfurt in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB an. Denn die OrangeAcademy kassierte nur 24 gegnerische Punkte nach der Pause und zog durch einen Run im Schlussviertel endgültig davon. Am Ende gewann das Team von Trainer Gavel mit 72:54 (31:30) und fügte den Erfurtern, die sich zuletzt mehrmals in Quarantäne befanden und kaum trainiert hatten, die dritte Heimniederlage im dritten Spiel auf heimischem Parkett zu. „Ich freue mich sehr für die Jungs, dass sie den Sieg heute eingefahren haben“, sagte Coach Gavel zufrieden: „Sie haben die richtige Einstellung gegen einen Gegner, den wir nicht kannten, gefunden und vor allem gut verteidigt.“

Die erste Halbzeit war noch sehr ausgeglichen – 31:30 aus Ulmer Sicht. Während die Löwen schwach aus dem Zweier-Bereich waren, erzielten die Ulmer Gäste knapp die Hälfte ihrer Würfe aus diesem Terrain. Dagegen blieb die OrangeAcademy blass von jenseits der Dreierlinie (0/8). Erfurt traf sechs Dreier, die mehrfach für eine Führung der Thüringer Mannschaft sorgten. Nach dem Seitenwechsel änderte sich dies. „Meine Jungs wussten was zu tun ist und haben Gas gegeben“, sagte Gavel: „Wir haben hinten dicht gemacht und in der Offensive unsere Würfe getroffen.“ Die Ulmer versenkten fünf Dreier, blieben konstant aus der Mittel- und Nahdistanz und konnten so ihre offensive Stärke ausspielen. Aber von der Freiwurflinie hatten die jungen Ulmer einige Probleme. „Das ist noch unsere Schwäche. Diese Quote müssen wir auf alle Fälle verbessern“, so Gavel, dessen Team nur 50 Prozent vom „Charity Stripe“ (9/18) traf. Erfurt, dass in Halbzeit zwei keine weiteren Distanzwurf mehr verwandeln konnte, wurde durch die Ulmer Defensive in Schach gehalten. Ein 15:6-Lauf im Schlussviertel ließ die jungen Ulmer früh davonziehen. Das Team um Topscorer Igor Milicic, am Ende mit 14 Punkte und 10 Rebounds, lag zeitweise sogar mit 22 Punkten in Front. Am Ende feierten die Gäste von der Donau einen klaren Auswärtserfolg. Ausruhen kann sich die OrangeAcademy allerdings nicht. Schon am Sonntag (17 Uhr) findet das Rückspiel gegen Erfurt im heimischen OrangeCampus statt.

„Meine Jungs wussten was zu tun ist und haben Gas gegeben“ - Head Coach Anton Gavel

Spielverlauf:

Nachdem Igor Milicic, am Ende mit einem Double-Double, für die ersten Punkte der OrangeAcademy gesorgt hatte, sorgte Nat-Sidi Diallo für Aufsehen in den Anfangsminuten. Binnen der ersten viereinhalb Minuten sammelte der 20-jährige Center drei Rebounds und einen Steal und erzielte fünf Zähler für die jungen Ulmer. Außerdem bediente Diallo seinen Teamkollegen Marius Stoll, der mit Korbleger abschloss, mit einem Assist – 9:5 (4. Spielminute). In der Folge blieb die OrangeAcademy in der Offensive erfolglos. Das nutze Erfurt aus und startete einen 9:0-Lauf. Drei Drei-Punkte-Würfe in Serie von den Löwen ließen die jungen Ulmer in Rückstand geraten – 9:14 (9.). Nach der Auszeit von Ulms Head Coach Anton Gavel verkürzten noch Moritz Krimmer, Topscorer der OrangeAcademy mit 16 Zählern, und Julius Ferber auf 13:14.

Der 19-jährige Ferber, der mit insgesamt zehn Zähler eine neue persönliche Bestleistung erzielte, eröffnete auch das zweite Viertel und sorgte für die erneute Führung für die Ulmer per Korbleger. Doch schon kurze Zeit später antworteten die Erfurter– 16:15 aus Sicht der Hausherren. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der sich vorerst kein Team absetzten konnte. Mehr als zwei Spielminuten blieben beide Ligakonkurrenten ohne Korberfolg. Nur OrangeAcademy-Akteur Krimmer verwandelte ein „And-one“. Dann scorte Rückkehrer Nicolas Bretzel vier Zähler in Serie – 23:18 (16.). Die jungen Ulmer fanden ihren offensiven Rhythmus und schraubten den Vorsprung auf 27:20. Doch Erfurt reagierte nach einer Auszeit von Coach Uvis Helmanis. Vier Zähler von Miles Osei und ein Dreier von Robert Merz, der mit 15 Zählern bester Scorer der Hausherren wurde, brachten die Hausherren zurück ins Spiel. Coach Gavel nahm beim 29:27 aus Sicht der jungen Ulmer die Timeout, um den Lauf der Thüringer zu unterbinden. Erfurt ging schließlich durch einen weiteren Dreier in Führung, doch diese hielt nicht lange. Ferber zog in der Schlussminute souverän zum Korb – 31:30-Pausenstand. 
Igor Milicic verbuchte starke 14 Punkte und 10 Rebounds. Foto: Sebastian Dühring
Nachdem in der ersten Halbzeit gar kein Dreier bei den jungen Ulmer sein Ziel gefunden hatte, eröffnete Stoll das dritte Viertel mit einem erfolgreichen Wurf von jenseits der 6,75-Meter-Linie und gleich aus – 34:34. In der Folge schlossen Krimmer und Milicic – sogar zweimal – per Dunk ab – 40:38 (25.). Nach einem Dreier von Bretzel hatte die OrangeAcademy mehrfach die Chance den Vorsprung nach guten Defensivaktionen auszubauen. Stoll gelang dies schließlich durch einen Korbleger – 45:38 (27.). Milicic erhöhte mit fünf Punkten binnen kürzester Zeit die Differenz in der letzten Minute des dritten Viertels auf neun Zähler – 50:41 (30.). Erfurt konnte schließlich nur noch mit einem einzigen Freiwurf verkürzen.

Der polnische Guard knüpfte an die Leistung aus dem vorherigen Durchgang an und traf direkt im ersten Ulmer Angriff im Schlussviertel einen Dreier. Die Ulmer Führung war zweistellig – 53:42 (31.). Krimmer kopierte die Aktion seines Teamkollegen und traf von jenseits der Dreierlinie für die jungen Ulmer – 56:44 (32.). Der Lauf der OrangeAcademy hielt an, die sich deutlich in Front spielten. Nicht nur in der Offensive lief es nun für die jungen Ulmer, sondern auch in der Defensive. Die Schützlinge von Coach Gavel übten mittels ein Ganzfeldpresse frühzeitig Druck auf den ballführenden Spieler aus. Nach einem Dreier von Latrell Großkopf scorte Diallo für die Ulmer, die zwischenzeitlich mit 19 Zählern in Front lagen – 65:46 (36.). Nachwuchstalent Thomas Gaus wurde schließlich unsportlich im Wurf gefoult, traf diesen und verwandelte auch den anschließenden Freiwurf – 68:48 (37.). Für die endgültige Vorentscheidung sorgte letztlich Bretzel mit einem Dunk zum 70:48 (38.). Am Ende entschied die OrangeAcademy das Auswärtsspiel in Erfurt mit 72:54 für sich und gewann erstmals nach zuletzt zwei Niederlagen. 
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