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Dienstag, 26. September 2023

Im Gespräch mit Baldur Ragnasson

Zum Start der neuen Saison stellt sich der Headcoach der OrangeAcademy unseren Fragen über die Offseason und seine Erwartungen für sein zweites Jahr in Ulm.

In wenigen Tagen startet die OrangeAcademy in die Spielzeit 2023/2024. Am 01.10. empfangen die jungen Uuulmer den BBC Coburg um 15 Uhr am OrangeCampus. Vor dem Start bekamen wir noch einmal die Möglichkeit mit Baldur Ragnarsson die PreSeason Revue passieren zu lassen und einen Ausblick auf die kommende Saison zu werfen.

Interview von Sebastian Gawehn

Baldur, wie hast du die PreSeason empfunden? Wie haben sich die Spieler geschlagen? 

An und für sich befinden wir uns immer noch in der PreSeason, aber allgemein lässt sich sagen, dass sie gut läuft. Die Doppellizenz-Spieler sind die meiste Zeit bei der BBL-Mannschaft, um dort Erfahrung zu sammeln. Zudem haben wir einige Jungs, die neu in die ProB kommen, aber auch einige die in ihr zweites Jahr in der Liga starten. Insgesamt lief die Vorbereitung gut. 

Wie verlief die PreSeason allgemein? Konntet ihr euch mit Ligakontrahenten messen? 

Insgesamt haben wir vier Spiele gespielt. Am 21.08. sind wir in die Vorbereitung gestartet und vier Tage später hatten wir das erste Spiel gegen Ludwigsburg. Es war ein hartes Spiel, das wir hoch verloren haben. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch keine der Doppellizenz-Spieler dabei, unser Gegner aber schon. Dafür war es eine gute Erfahrung für die jüngeren Spieler. Zudem haben wir noch gegen Villingen-Schwenningen gespielt. Das war ein 50:50 Spiel, ein guter Kampf, das Team hat gut gespielt, mit hoher Intensität. Wir haben auf den Ball aufgepasst und ihn gut verteilt, aber dennoch knapp mit zwei Punkten verloren. 
Letzte Woche haben wir dann gemeinsam mit München, den Iserlohn Kangaroos aus der ProB Nord und Ausrichter Leitershofen ein Turnier gespielt. Dort haben wir gegen Leitershofen verloren, was dennoch eine gute Erfahrung für unsere Jungs war. Einen Tag später haben wir bei diesem Turnier gegen den FC Bayern Basketball II das Spiel um Platz 3 bestritten. Das war das einzige Match, indem wir mit vollem Kader antreten konnten und da haben wir einen ordentlichen Sieg einfahren können.

Was habt ihr aus den Testspielen mitnehmen können?

Die Teamchemie stimmt mittlerweile, das dauert natürlich immer ein Weilchen bis so viele neue Gesichter integriert sind. Die Stimmung ist gut, viele Jungs sind bereit Arbeit und Zeit zu opfern, um sich weiterzuentwickeln, was letztlich auch das Ziel des Teams ist. 

Philip Hecker ist neu im Kader, spielte zuvor bei Absteiger Hanau. Was hat dich dazu bewegt ihn zum Kapitän zu ernennen, wo er einer der Neuzugänge ist?

Er ist der älteste Spieler im Kader und hat zudem auch schon Erfahrung in einem der besten Teams der ProB Süd gesammelt. Er kennt also die Liga und auch im Training erkennt man direkt, dass er Führungsqualitäten besitzt. Die Jungs respektieren ihn. Phillip hat die Dinge, die es braucht, um der Kapitän der Mannschaft zu sein.

Der Kader der OrangeAcademy für das Jahr 2023/24 steht. Foto: Atelier Schlieper
Welche konkreten Ziele habt ihr euch für diese Saison gesetzt?

Die Playoffs zu erreichen ist mit Sicherheit ein Ziel, aber letztlich geht man jedes Mal aufs Neue in jedes Spiel und versucht es zu gewinnen. Das Hauptziel ist aber auch, die Spieler zu entwickeln, es geht nicht nur um Siege und Niederlagen, es geht auch darum, ob die Spieler besser werden oder nicht. Viele unsere Spieler gehen in ihr erstes Jahr im Herrenbereich und sammeln so auch erste Erfahrungen im Spiel gegen gestanden Spieler.

Was wäre das Ziel, wenn ihr es in die Playoffs schafft?

Darüber denken wir erst nach, wenn wir die Playoffs erreicht haben (lacht).

Gibt es Spieler, auf die man als Zuschauer besonders achten sollte in diesem Jahr?

Alle Spieler haben die Chance etwas zu zeigen und sich zu beweisen. Aber natürlich sollten die Doppellizenzspieler als Führungsspieler agieren. Das sind die ältesten Spieler mit der meisten Erfahrung, sie trainieren meistens mit dem Bundesliga-Team. Dennoch haben alle Spieler bereits in den letzten Saisons gezeigt, was sie draufhaben und sollten dazu in der Lage sein sich weiterzuentwickeln. Jervis Scheffs hat sich in der Vorbereitung beweisen können. Aber wir werden sehen, es wird eine lange Saison werden und es wird viele geben, die mal gute und mal schlechte Spiele haben. Das ist auch 

Euer erster Gegner ist Coburg. Letztes Jahr habt ihr zweimal gegen Coburg verloren. Was sind deine Erwartungen für das Auftaktspiel?

An diesem Punkt der Saison kann ich nicht viel dazu sagen. Die Teams verändern sich ständig, Coburg hat sogar einen neuen Headcoach. Ich werde sie mir wie jeden Gegner eine Woche vor dem Spiel anschauen. Bisher habe ich sie noch nicht spielen gesehen, wir werden also sehen. Wir haben jedoch auch ein komplett neues Team, also dass wir letztes Jahr zweimal gegen Coburg verloren haben, bedeutet in Hinsicht auf die kommende Spielzeit gar nichts. 

Mit einem Durchschnittsalter von 18,3 Jahren ist die OrangeAcademy auch in diesem Jahr im Ligavergleich sehr jung aufgestellt. Gibt es besondere Herausforderungen im Training mit jungen Spielern im Vergleich zum Training mit Älteren?

Ja, ältere Spieler sind einfach erfahrener und cleverer. Das ist die größte Herausforderung. Ältere Spieler mussten mehrere Hürden in ihrer Karriere nehmen und es ist dadurch einfacher, sie zu coachen. Sie verstehen, dass sie manchmal mehr, manchmal weniger spielen. Sie lassen ihre Denkweise weniger von Hochs und Tiefs beeinflussen. Junge Spieler werden superschnell unglücklich, wenn sie nicht spielen und sind dafür dann sehr glücklich, wenn sie viel spielen. Die älteren Spieler fühlen sich eventuell ähnlich, lassen sich davon aber weniger beeindrucken. Sie haben natürlich auch eine höhere Spielintelligenz. Aber das sind eben genau die Dinge, die man durch Erfahrung dazulernt. Also müssen wir dafür sorgen, dass unsere jungen Spieler diese Erfahrung sammeln, um in Zukunft auf dem Feld intelligenter zu handeln.

Ist es kompliziert, Spieler mit Doppellizenz zu trainieren?

Wir handhaben vieles ähnlich wie die Profis, was es dieses Jahr deutlich einfacher machen wird. Letzte Saison war es schwer, weil ich es zuvor nie gemacht hatte. Diese Saison wissen Anton und ich worauf man achten muss, allein das hat sich während der PreSeason schon positiv bemerkbar gemacht.

Du bist nun bereits seit einem Jahr in Ulm, wie gefällt es dir?

Ich mag Ulm, ich mag die Stadt. Die Leute haben mich gut aufgenommen. Die Atmosphäre hier ist gut und der Club operiert in allen Aspekten auf hohem Niveau. 

Was gefällt dir hier in Ulm am meisten?

Am meisten gefällt mir, dass ich nahe am OrangeCampus wohne (lacht). Ich mag, dass ich meine Frau und mein Kind hier habe, dass ich hier Freunde finden konnte. Ich mag meinen Job und die Herausforderungen, die er mit sich bringt. Auch das Essen mag ich hier (lacht). Insgesamt gefällt es mir wirklich sehr gut. 

A.d.R.: Das Interview wurde am 22.09.23 geführt. 

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