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„Früher gab’s noch mehr Bad Boy-Typen“

Anton Gavel nimmt im Basketball über die Jahre hinweg eine gewisse Veränderung wahr. Der Coach der OrangeAcademy spricht über diesen Wandel und zieht Vergleiche zwischen der BBL und der NBA.

Egal ob BBL oder NBA, beide entwickeln sich von der Art und Weise dahin, im Spiel mehr Würfe zu nehmen. Wenn ich die heutige Spielweise der BBL mit der von 2004 vergleiche, dann ist da schon ein deutlicher Unterschied zu erkennen. Unser Spiel war damals sehr ruppig und unschön. Bei Bamberg zum Beispiel spielten Spieler wie Mike Nahar und Chris Ensminger – zwei Akteure, die für ihre harte Spielweise bekannt waren, früher gab es noch mehr diese „Bad Boy-Typen“. Das war von den Coaches auch so beabsichtigt, die Ausrichtung war defensiver. Ziel war es, die Partien punktuell so niedrig wie möglich zu halten. So wurde dann auch gespielt und ein Ergebnis wie ein 60:65 war nicht unüblich.

Insgesamt hat sich der deutsche Basketball aber in seiner spielerischen Gesamtheit verändert: Das Spiel früher war langsamer, heute ist es viel dynamischer. Die Spieler sind heutzutage athletischer, egal auf welcher Position, jeder Spieler kann werfen, auch der Center. Die Big Man Position ist so ausgerichtet, dass es zu gefährlichen Würfen kommen kann – ein weiteres offensives Mittel als Waffe. Es wird zwar behauptet, dass die klassischen Center aussterben, wenn man hingegen europäische Top-Ligen betrachtet, fällt aber auf, dass so gut wie jede Mannschaft einen dominierenden Big Man hat. Nikola Jokic ist dafür ein passendes Beispiel.

Ein weiterer Aspekt, der mir auffällt, ist die Reduzierung der Fouls und der vermehrte Fokus auf offensive Aktionen und dadurch das Erzielen von Körben. Durch die daraus resultierenden Punkte und dem ständigen Hin und Her, wird auf der einen Seite das Spiel für die Fans interessanter und attraktiver. Auf der anderen Seite nimmt der Video Assistant Referee ein wenig Spannung aus dem Spiel. Insbesondere in der Euroleague werden viele Szenen nochmal angeschaut, was zu Unterbrechungen führt. Ich verstehe, dass die Liga dadurch versucht unnötige Fouls zu ahnden und zu minimieren. Meiner Meinung nach ist dieses Konzept aber noch nicht völlig ausgereift und es besteht noch viel Handlungsbedarf.

Auch das Standing der NBA und die Schritte als Spieler dorthin haben sich verändert. Ich muss zugeben, dass es heutzutage einfacher ist als Spieler entdeckt zu werden oder in einen NBA Draft zu kommen. Ich will diesen Erfolg aber auch nicht schmälern. Aber es ist nun mal so, dass den Spielern nach einem Draft die größte Herausforderung noch bevorsteht - sich in der NBA zu etablieren. Zu meiner Zeit in Bamberg haben das vielleicht 2-3 Spieler geschafft: Brian Roberts oder P.J. Tucker sind gute Beispiele. Später unter Coach Andrea Trinchieri waren es mit Brad Wanamaker, Darius Miller und Nicolo Melli schon mehr, die sich in der NBA durchgesetzt haben. Diese Entwicklung ist bis heute ständig so weitergegangen, immer mehr schaffen es dorthin. Darunter auch einige Ulmer. Ob es nun Javonte Green oder Daniel Theis sind: Ich würde behaupten, dass die europäischen Ligen Spieler für die NBA produzieren. Es gibt etliche Beispiele für junge Spieler aus Europa, die in ihrem NBA Team jetzt eine entscheidende Rolle spielen und beweisen, dass man sich in der weltweit populärsten Basketballliga mittlerweile besser durchsetzen kann.

Alle Geschichten von Anton "Tono" Gavel unter: orangeacademy.one/news/tonos-blog/
Die Allianz ist Partner mehrerer Vereine aus verschiedenen Sportarten, die deutschlandweit in ihrer Region die Menschen begeistern. Gemeinsam mit den Vereinen legt die Allianz innerhalb dieser Partnerschaften den Fokus auf die Nachwuchsförderung. So auch hier bei uns in Ulm.

Das Ziel der gemeinsamen Aktionen ist die Förderung der sportlichen Aktivität von Kindern und Jugendlichen, um sie frühzeitig mit dem (Basketball-) Sport in Kontakt zu bringen und sie dadurch bereits in jungen Jahren für den Sport zu begeistern und ihnen sportliche sowie soziale Werte zu vermitteln. Dabei sind verschiedenste Aktionen, wie beispielsweise Besuche von Kindergärten und Schulen oder Aktivitäten direkt am OrangeCampus, Teil des Projekts.
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